Was hat das Gefühl der Sicherheit mit dem Gefühl von Lebendigkeit und unseren Flügeln zu tun?
In unserem Blog wirst du immer wieder auch Interview-Einblicke oder Inspirationen von unserem »Wurzeln & Flügel Kongress – Frühe Trennungserfahrungen und Traumata erkennen und lösen« finden.
Diese Beiträge werden meistens von demjenigen des Wurzeln & Flügel Teams geschrieben sein, der oder die das entsprechende Interview geführt hat. Heute melde ich, Anna, mich zu Wort mit der Frage: Was hat das Gefühl der Sicherheit mit dem Gefühl von Lebendigkeit und unseren Flügeln zu tun?
Darum wird es heute gehen, wenn ich mich auf das nahbare und sehr grundlegende Interview mit Dr. Stephen Porges beziehe. Dr. Porges und ich haben aus der Warte, der von ihm entwickelten Polyvagaltheorie über die Auswirkungen von Traumata auf unser Nervensystem und damit auch unser Leben gesprochen.
Dieses Interview war eine so spannende Reise durch die Physiologie unseres Körpers, die Bedeutung von Sprachmelodie, der innenwohnenden Weisheit unseres Körpers (wenn wir auf ihn hören) und der heilsamen Wirkung von menschlichem Miteinander.
Ich möchte heute auf ein Zitat aus dem Gespräch eingehen, das für mich für den Aspekt unserer Flügel steht, für Neugierde, sprudelnde und sich ausweitende Lebendigkeit und das VerbundenSein mit allem, was uns umgibt.
Dr. Porges sprach darüber, wie wichtig das Gefühl der Sicherheit dafür ist, dass wir regenerieren können und uns von den täglichen Stressoren erholen können. Allerdings war ihm wichtig zu betonen, dass dafür unser Umfeld nicht 24 Stunden am Stück völlig ruhig und ohne Aufregung sein muss und wir auch nicht permanent durch sichere soziale Interaktion ko-reguliert sein müssen. Aber für ein paar Stunden am Tag ist es wichtig, dass unser Nervensystem die Information bekommt, sich sicher fühlen zu können, quasi sagen zu können »OK, gut, hier und jetzt brauche ich meinen Verteidigungsmodus nicht«.
Diese Worte, dass unser Nervensystem sich zu mindestens für ein paar Stunden am Tag zurücklehnen kann, sich entspannen kann und einfach sicher fühlt, haben während des Interviews bei mir ein Gefühl der Lebendigkeit ausgelöst. Ich konnte in dem Moment bewusst nachempfinden, wie ein Gefühl der Sicherheit uns erlaubt, uns weit zu machen, man könnte auch sagen, uns zu öffnen.
Diese innere Ausweitung, diese sich öffnende Lebendigkeit sei das, was unser menschliches Sein so wertvoll macht, meinte Dr. Porges. Wenn wir nicht im Zustand der Verteidigung sind, dann können wir andere wertschätzen, uns öffnen für andere Ideen, genauso wie für Schönheit oder Spiritualität. Wenn wir unseren Horizont erweitern, neugierig sind auf Neues von einem Platz innerer Sicherheit, dann ist das unglaublich bereichernd.
»The expansive aspect of what it means to be a human requires our body to not be contained to be defensive.«
»Der sich ausweitende Aspekt dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein, bedarf der Voraussetzung, dass unser Körper nicht durch einen Zustand der Defensive beherrscht und eingeengt ist.«
Dr. Stephen Porges
Wenn wir dafür sorgen, dass wir immer wieder einen Platz für uns schaffen, an dem wir uns sicher fühlen, wo wir mit uns sein können oder im Austausch mit Menschen, denen wir vertrauen, dann ist das die Grundlage, der Boden für unsere Flügel. Diese Momente der Wertschätzung, des sich Öffnens für das, was uns umgibt, vielleicht auch der Zugang zu etwas, das größer ist als wir, zu universeller Liebe, zur Natur, das sind die Momente der Ausweitung unseres Seins. Diese Momente sind uns Inspiration und bereichern uns zutiefst.
ツ Neugierig geworden, das ganze Interview zu hören, wenn du es letztes Jahr nicht geschafft hast?
➳ Vielleicht magst du dir dann heute Abend Zeit dafür nehmen, wenn du das Kongresspaket hast.
➳ Wenn du es noch nicht hast, kannst du dir das Kongresspaket immer noch für 78€ virtuell nach Hause holen.
Neben den Interviews findest du dort auch ganz viele Übungen und Tipps, wie du mit dir selbst in Verbindung gehen kannst, deine Gefühle halten lernst oder dein Nervensystem regulieren kannst, so dass du ganz bewusst immer wieder für Momente sorgen kannst, deine Flügel auszubreiten, deine wunderbare, neugierige, sprudelnde Lebendigkeit zu fühlen.
!!! Wichtig: Dr. Porges Interview ist aus rechtlichen Gründen nur bis Ende November 2023 im Kongresspaket zugänglich. Alle anderen Interviews, Workshops und Übungen bleiben weiterhin für mindestens zwei Jahre ab Kauf zugänglich.
Literatur:
Stephen Porges: Die Polyvagal-Theorie und die Suche nach Sicherheit: Traumabehandlung, soziales Engagement und Bindung. G.P. Probst Verlag, Lichtenau; 4. Edition (2021)
Ein weiteres hervorragendes Buch, das sehr gut in das Thema Trauma einführt ist folgendes:
Bessel van der Kolk: Verkörperter Schrecken: Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann. G. P. Probst, Lichtenau; 8. Edition (2015)